Anette Maiburg spielt mit geschlossenen Augen Querflöte

Die aktuelle Neuheit 10/2021: Metamorphosen

Metamorphosen durchziehen das Leben, die Natur, die Geschichte und die Gesellschaft. Seit es Menschen gibt, ist die Verwandlung eines der Leitmotive des Lebens, der Kunst und der Kultur.

Mit „Metamorphosen“ ging es mir konkret auch darum, zentrale Werke des klassischen Flötenrepertoires einmal aus anderer Perspektive zu betrachten. Das Scherzo aus der Schauspielmusik zu William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, das ausgesprochen anspruchsvolle Passagen für die Flöte enthält, und Claude Debussys Syrinx, das von vielen Flötistinnen und Flötisten als die Komposition schlechthin für Soloflöte gesehen wird, sind hier maßgeblich zu nennen.

Bei meiner Recherche stieß ich auf Kaddish aus Maurice Ravels Deux mélodies hébraïques sowie Komitas Vartapets Auseinandersetzung mit dem armenischen Lied „Hov Arek“. Béla Bartóks Rumänische Tänze sind ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie klassische Komponisten Volksmusik in ihre eigene Sprache übertragen. Sie verwandeln das Musikmaterial und werden selbst in ihrer Kreativität und ihren Ausdrucksmöglichkeiten verwandelt.

Diese Art von „Metamorphosen“ faszinieren mich und sind deshalb immer wieder Thema meiner Arbeit. Das Adagietto aus Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 5 und Sergej Rachmaninows Vocalise begleiten mich seit meiner Jugend. Der Wunsch, diese einmal in einem Arrangement für Flöte zu spielen, bestand für mich schon lange und genau das hat Christoph König mit seinen einfühlsamen Fassungen ermöglicht.

Bei einer Ensembleprobe brachte Pascal Schweren dann spontan den Vorschlag ein, den Walzer op. 64 Nr. 2 von Frédéric Chopin für uns in eine Salsa zu transformieren.

Entstanden wäre das Album „Metamorphosen“ wahrscheinlich nicht in dieser Form, wenn 2020 die Corona-Pandemie, die so vielen Menschen das Leben gekostet hat, nicht auch die Kultur in eine schwere Krise gestoßen hätte. Neben all dem Leid hat Corona auch das gesellschaftliche Leben zum Stillstand gebracht. Für Kulturschaffende eine existenzbedrohliche Situation, aber auch eine Chance, um sich mit Projekten und Ideen auseinandersetzen, die sonst im täglichen Trubel vielleicht nie Raum erhalten hätten, um sich zu entfalten und konkret zu werden.

Anette Maiburg
Flötistin | Künstlerische Leitung des Niederrhein Musikfestivals

Pressestimmen

Nominierung für den OPUS KLASSIK 2022 in sechs Kategorien:

8b| Ensemble | Ensemble of the Year
12| Kammermusikeinspielung | Chamber Music Recording
13| Klassik ohne Grenzen | Classical Music without Limits
17| Weltersteinspielung des Jahres | World Premiere Recording of the Year
20| Videoclip
24| Klassisch Neu | Classic New

10 · 10 · 10
KLASSIK-HEUTE-EMPFEHLUNG vom 10.11.2021
»Die Aufnahmetechnik ist superb und darf durchaus zur Vorführung von Schallwandlern auf Messen und im Hifi-Studio empfohlen werden. Fazit: Eine wundervolle Interpretation bekannter Stücke in neuem Gewand, die den Hörer für eine Stunde in eine andere Welt versetzt. Macht Spaß, sollte man öfter hören, klar für die musikalische Hausapotheke empfohlen.« … weiterlesen

» Vielmehr handelt es sich um einen kollaborativen Ansatz, bei dem Anette ihre klassischen Wurzeln mit dem einheimischen Repertoire dieser verschiedenen Kulturen vermischt, um ein Hybrid zu schaffen, das jedoch eine große Integrität und eine eigene Identität besitzt.« Flute Journal, Peter Westbrook, 7. Dezember 2021

»Jeder Musiker leistet einen großartigen und einzigartigen Beitrag zu dem Projekt. So ist z. B. Schwerens Solo, das Bartóks Pê Loc zu einem überraschenden Ende bringt, ein Genuss; Ak hat mehrere wunderbare Soli in so unterschiedlichen Kompositionen wie Bartóks Mâruntel und Buciumeana und Mendelssohns Scherzo aus Ein Sommernachtstraum; Hacker, jedenfalls für meine Ohren, liefert den überzeugendsten idiomatischen Jazzbeitrag, verbindet sich wunderbar mit Aks Solo in Mâruntel und spielt eine sehr wirkungsvolle Bogenpassage in Mahlers Adagietto. Maiburg spielt nicht nur den anspruchsvollen Flötenpart aus Mendelssohns Scherzo tadellos, sondern bringt auch wunderbare Lyrik in ihre Soli in Ravels Kaddisch und Bartóks Buciumeana.« The Whole Note, 4. Februar 2022

» … Gerade wegen des dezenten Angangs hat Maiburgs Mischung aber beträchtlichen Charme, etwa wenn sie in Debussys Syrinx die bukolischen Töne mal süß schmelzen lässt, dann wieder mit Überblaseffekten aufraut.« Westfälischer Anzeiger, 16. Oktober 2021

» … Anette Maiburg kann man auch als chamäleonartige Musikerin bezeichnen, denn sie fühlt sich in allen denkbaren Genres zu Hause: Klassik, Jazz, Folk und Weltmusik, sie hat alles im Griff. Das strahlt das sehr vielfältige Repertoire des Maiburg Ensembles aus, wie man es z.B. vom Niederländischen Bläserensemble (NBE) kennt, das ebenfalls auf allen Märkten zu Hause ist (und dort zu glänzen weiß wie kein anderes). Diese faszinierende Linie lässt sich vorbehaltlos auf das Maiburg Ensemble übertragen …« Opus Klassiek, Aart van der Wal 6. Januar 2022

» Das neue Album des Maiburg Ensembles erkundet einfühlsam die emotionale Innerlichkeit der Komponisten … Wenn es etwas gibt, was das Maiburg Ensemble auszeichnet, dann ist es die meisterhafte Gestaltung ihrer Programme, sowohl live als auch auf Tonträger. … Die sich mit großer Spannung ausdehnenden Klangräume und die Artikulation des Ensembles lassen nichts zu wünschen übrig.« Mundo Clasico, Juan-Carlos Tellechea, 9. Dezember 2021

→ zum CD-Shop von jpc

← News-Übersicht